Wir werden  jetzt langsam aber sicher gezielt enteignet!

Kommentar vom 5.6.2023 von Heiner Hannappel

Es musste so kommen und es war auch abzusehen, dass wir jetzt die Zeche für die Leichtfertigkeit des Staates im Umgang mit unseren Steuergeldern zur Kasse gebeten werden. Nun werden wir enteignet. Nicht mit einer Währungsreform wie in Vergangenheit, sondern langsam und schleichend. Keiner solls so richtig bemerken, was jedoch mit Blick auf die unfassbaren Verteuerungen des täglichen Lebens wohl ein staatlicher Irrglaube ist.

Wir sehen es auf den Preisschildern, bei der Öl- und Gasrechnung und bei den Strompreisen. Alles wird teurer und das wird auch so bleiben, denn unser wohlmeinender Staat, der uns paternalistisch gegenübersteht, entschuldet sich gerade auf unsere Kosten. Jeder Prozentpunkt an Inflation bedeutet 10 Milliarden mehr an Steuereinnahmen. Bei einer Inflationsrate von 10 % sind das eben 100 Milliarden Steuereinnahmen mehr im Jahr. 

Das Ersparte, dass auf der sogenannten “Hohen Kante“ liegt, verliert jetzt Jahr für Jahr ca. 10% an Kaufkraft. Bei einer bescheidenen Summe von 20000 € sind das 2000 Euro Kaufkraft Verlust im ersten Jahr. Im nächsten Jahr 1800 € usw. usw.

Natürlich muss auch der Staat nun mehr Zinsen für seine Verschuldungen aufbringen. Bekam unser Inflationstreiber Nr.1 vor Jahren seine Refinanzierungen noch fast kostenfrei auf einem Silbertablett geliefert, muss er heute dank der Zinsanhebungen durch die EZB nun 40 Milliarden jährlich an Zinsdienst aufbringen, was jetzt einer der größten Einzelposten im Bundeshaushalt bedeutet. 

Irgendwann ist unser Geld, unser Erspartes absehbar durch Inflation nichts mehr wert, die Staatsschulden sind dann aber auch ohne Wert und dieses verdammte schuldenbasierte Finanzsystem ob Euro oder Dollar wird neu gestartet und wir Deppen fangen wieder an zu sparen. So geht das schon seit Ewigkeiten und wir machen gezwungenermaßen mit.

Es hört sich ja immer so wunderschön an, wenn Kanzler Scholz vernebelnd von Sondervermögen, Wumms und Doppelwumms spricht, mit denen er die Bundeswehr wieder auf Vordermann bringen will, die Strom und Energiekosten auch für die mittlerweile davonlaufende Industrie abfedern will, doch so schön diese Bezeichnungen zu unserer Beruhigung auch sein sollen, bleiben es doch Schulden, die aufgenommen, auch irgendwann zurückgezahlt werden müssen. Und da der Staat das nicht kann, bezahlt er seine Schulden mit neuen Schulden, Refinanzierung nennt man das, allerdings mit immer höheren Zinsen. Die Schuldenstände bleiben in etwa gleich, nur die Zinsdienste im Haushalt steigen und steigen und steigen. Schlimm wird es so richtig dann, wenn der Staat sogar für die Zinsen weitere Schulden aufnehmen muss!

Gehen Sie doch mal zu ihrer Bank und wollen es dem Staat gleich tun. Sie werden ausgelacht.

Zurzeit beträgt der Zinsdienst ca. 40 Milliarden € im Jahr Tendenz steigend, da ja immer neue Schulden auch durch die steigenden Zinsdienste hinzu kommen, für die wiederum neue Schulden aufgenommen werden müssen.

2.526 993 800 370 Billionen € beträgt beim Eintippen dieser Zeilen der explizite Schuldenstand Deutschlands. Nun ist dieser Artikel fertig und die Schuldenuhr zeigt jetzt nach ca. 3 Stunden folgende Summe an: 2.527.038.800. 900 €! Hinzu kommen noch die impliziten Schulden, also alle versteckten Schulden wie Versprechungen in die Zukunft bei Rente, Pensionen und Sozialem von  14,7 Billionen Euro Stand 12,8.2021
 

Doch immer weitere Belastungen kommen hinzu, da unser Staat sich auch bei den Migrationskosten übernimmt, die zurzeit ca. 60 Milliarden hälftig für Bund und Länder beträgt. Jährlich! Hier bei dieser Zahl gehe ich von den Kosten für einen Flüchtling von 1000 € pro Monat aus. Bei ca. 5000 Flüchtlingen seit 2015 inklusive der Ukrainer sind das 5 Milliarden pro Monat also 60 Milliarden pro Jahr.

Es gibt noch höhere Zahlen, doch 1000 € pro Flüchtling und Monat dürften realistisch sein. Hinzu kommen jetzt auch noch die extrem hohen Kosten der Unterstützungen der Ukraine, die ausufernden Kosten für das Bürgergeld, die noch nicht geklärten Kosten dieses Heizungsirrsinns Habecks mit denen er diese enormen, so noch nie dagewesenen Belastungen für die Bürger abfedern will. 

500 Milliarden sind da nicht unrealistisch. Aber was solls, dann werden eben neue Schulden gemacht, um das Weltklima zu retten. Welch ein Irrsinn.

Nicht zu vergessen die Billionenforderungen der Bundesbank über die Target2 Salden  an die EZB bzw. an das Target2 System von ca. 1.171 Billionen € Stand März 2023. Das sind unbesicherte, zinslose Kredite!!! Hier bei diesen Target2 Salden offenbart sich die schlechte Zahlungsmoral unserer Nachbarn, denn hier dürften eigentlich laut Verträge des seit 2007 installierten Target2 Systems, des Zahlungssystems der Geschäftsbanken untereinander keinerlei Schulden auflaufen.

Und so geht es weiter und weiter, als gäbe es kein Morgen. 

Zusätzlich trägt Deutschland mittelbar und unmittelbar auch noch die Schuldenlasten unserer Nachbarn, die es mit der Haushalts Disziplin noch nie so recht ernst nahmen gleich mit. Frankreichs Schulden: 2.9 Billionen. Italiens Schulden: 2.76 Billionen. Die gesamte EU:13.272 Billionen €! Die Maastricht Verträge, besonders die NO Bail Out Klausel, nach der kein Staat für die Schulden seiner Nachbarn aufkommen darf, sind löchriger wie ein Schweizer Käse und das Papier nicht wert, auf dem sie stehen. Somit ist das ganze Eurosystem nunmehr auf Treibsand aufgebaut.

Bis hierher sprach ich nur von Deutschland, jedoch alle Staaten der EU stecken im Schuldensumpf und das ehemals stabile Deutschland mit seiner immer noch hervorragenden Solvenz hat sich nun auch bis zur Halskrause in Selbigen entgegen aller Verträge hineinziehen lassen. 

Doch als wäre es nicht schon ruppig genug, verlagert mittlerweile jeder 6. Industriebetrieb seine Produktion ganz oder teilweise ins Ausland, da der Wirtschaftsstandort Deutschland dank des unfähigsten Wirtschaftsministers aller Zeiten durch seine durch ihn idiotisch verteuerte Energie, eine idiotische überbordende Bürokratie unattraktiv geworden ist.

Sogar unsere Vorzeigeindustrie, der deutsche Maschinenbau meldet Auftragseinbrüche. Das alles zusammen wird gravierende Folgen für den Wirtschaftsstandort Deutschland und seine Sozialsysteme haben, denn die verlorengegangene Wertschöpfung minimiert auch Steuereinnahmen und infolge auch die Finanzierung unserer Sozialsysteme.

Jedoch sieht es bei der größten Volkswirtschaft der Welt den USA noch viel katastrophaler aus. Gerade hat das US-Parlament Anfang Juni 2023 die Zahlungsunfähigkeit des US-Staates abgewendet wie schon so oft, was aber nicht verdecken kann, dass die USA mit 32,8 Billionen Dollar, die am höchsten verschuldete Nation aller Zeiten ist.

Wenn auch die USA die größte Volkswirtschaft der Welt ist, übertreffen diese abnormen Schulden schon das Bruttosozialprodukt der USA von 25.464.48 Billionen Dollar. Die rigide Geldpolitik der US-FED mit steigenden Zinsen werden in kürzester Zeit zu einem Kollaps in der Zahlungsfähigkeit der USA führen, die dann diese hohen Zinsen für 32,8 Billionen Dollar einfach nicht mehr bedienen kann. Und dann ist Schluss mit Lustig. 

Letztlich führt das dann wie in Europa zu einem brutalen Schuldenschnitt, der zwar die Staaten entschuldet, aber den Bürger, ja, ganze Gesellschaften brutal enteignen und verarmen lässt. Hier kommt dann wieder die brutale Seite dieses seit Ewigkeiten etablierten Schuldenbasierten Finanzsystems zutage. Denn der Gekniffene ist immer der einfache Bürger, während sich die vermögende Schicht es sich leisten kann, ihr Geld in sichere Aktien und Sachwerte zu stecken wie Immobilien, Gold, Diamanten, Silber, Kupfer und Rohstoffe aller Art, die jede Inflation und jede Währungsreform überstehen.

Machen wir uns auf etwas gefasst, denn noch nie war das weltweite Finanzsystem so fragil und instabil wie heute.

Seit Jahrzehnten steigen und steigen die Schulden weltweit, als hätte man von der Finanzkrise 2007/2008 nichts gelernt. Inzwischen sollen sich die gesamten Verbindlichkeiten von Staaten, Haushalten und Unternehmen global auf rund 300 Billionen US-Dollar belaufen. Das bedeutet ein Vierfaches der jährlichen Wirtschaftsleistung des gesamten Planeten von ca. 75 Billionen Dollar! 

Irgendwann implodiert diese gewaltige Schuldenblase und dieses „Irgendwann“ erscheint mir näher denn je! Irgendwann biegt ein „Schwarzer Schwan“ in Form einer Kriegshandlung oder einer Pleiteserie unvermittelt um die Ecke und stößt dieses auf tönernen Füßen stehende fragile Finanzsystem einfach um.

Hinzu kommen ja auch noch die Spannungen um Taiwan und der kostenintensive Krieg in der Ukraine, bei denen der Westen Flagge zeigen muss, um bei der Neuordnung der nun multipolaren Machtpole weltweit noch mitreden zu können. 

Eines ist jedoch sicher, nämlich, dass nichts mehr sicher ist.

Heiner Hannappel